Bevölkerungswachstum, Globalisierung und Kriegserfahrungen – Diese Wirklichkeiten tragen dazu bei, dass die Welt Ansammlungen und Bewegungen von Menschen im widerkehrenden Maße erlebt.
Marc Siebenhüner setzt sich in seinen Malereien und Druckgrafiken mit diesen wiederkehrenden Phänomenen auseinander. Auf den ersten Blick scheint der Betrachter Menschenmassen und -bewegungen zu erkennen, jedoch merkt der Betrachter bei der visuellen Bilderschließung, dass die Menschenmassen zumeist durch Schutt, Tonnen, Patronenhülsen o.ä. durchschnitten werden. Hierdurch entsteht in den Werken eine räumliche und inhaltliche Vielschichtigkeit.
Auffallend ist auch, dass die Figuren und Bildgegenstände nicht zusammenhängend gemalt sind, sondern allein die Helligkeiten ausgearbeitet wurden, sodass Farbinseln vom Betrachter zu Gegenständen und Figuren visuell zusammengesetzt werden. Dabei orientiert sich Marc Siebenhüner an der Formsprache von Holzschnitten des 16. Jahrhunderts. Wie sie sollen auch die Werke Marc Siebenhüners Inhalte und Fragestellungen transportieren. Die Arbeiten sollen nicht nur schön sein, sondern auch geistig weiterbewegen.
Die Arbeiten von Marc Siebenhünder sollen zum Verharren und Nachdenken anregen – Sie bilden eine Gegenbewegung zum schnelllebigen und somit meist nicht tiefgründig durchdachten Weltgeschehen. Der Betrachter verharrt von den Bildern, um die Bilder visuell zusammenzusetzen und die einzelnen Bildebenen in inhaltlicher Beziehung zu setzen.
Geprägt ist das künstlerische Schaffen Siebenhüners durch die Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Geflüchteten, jungen Menschen, die soziale Berufe erlernen, und der stetigen Auseinandersetzung mit einer diversen Gesellschaft, die immer weiter auseinanderzudriften droht.